Das Giersterbräu

Das Giersterbräu wurde vor ca. 30 Jahren von der Familie Schober gegründet. Was 1984 zuerst als italienisches Restaurant Namens „Panini“ mit Holzofen begann, wurde am 1. September 2002 in ein Wiener Restaurant Beisl, „Zu den Schobers Giersterbräu“, mit dem Schwerpunkt regionale & saisionale Spezialitäten umgewandelt (aber der Holzofen blieb zum Holzofenspezialitäten und Holzof Pizza ).

Die Familie Schober erkochte sich mehrere Auszeichnungen und es fehlte nur noch ein Punkt zur Haube! Es war ein stets gut angesehenes Lokal im Bezirk. Aber auch unsere Schobers haben sich ihre Pension redlich verdient! 2015 übernahm dann der erfahrene Gastronom Suad Butkovic mit seiner Familie das bestehende Lokal. Mit der selben Philopsophie werden die Gäste mit tradizioneller Wiener Küche verwöhnt.

Josef Leopold Gierster (*um 1800 wahrscheinlich in Baden bei Wien; † 27. Dezember 1863 in Gaudenzdorf), nach dem die Gasse und das Lokal benannt wurde, war ein österreichischer Brauhausbesitzer und erster Bürgermeister von Gaudenzdorf.
Josef Gierster eröffnete 1836 im Wiener Vorort Gaudenzdorf ein Brauhaus, dem auch eine Gastwirtschaft und ein terrassenförmig angelegter großer Gastgarten angeschlossen war. Der Betrieb befand sich auf einem Areal, das heute zwischen der Hofbauergasse, der Anton-Scharff-Gasse, der Schönbrunner Straße und der Arndtstraße zu suchen ist, knapp außerhalb der Hundsturmer Linie. Innerhalb des Linienwalls, der Wien und die Vorstädte umgab, wurde von der Stadt ab 1829 eine Verzehrungssteuer eingehoben, die die Konsumation von Essen und Trinken teurer machte als außerhalb dieser Grenze. Das neue Brauhaus mit seiner Gastwirtschaft erfreute sich daher sehr bald großer Beliebtheit, da sich auch einfachere Menschen hier sehr gut unterhalten und zu günstigen Preisen essen und trinken konnten.

Gierster wurde alsbald zur beliebten und einflussreichen Persönlichkeit der noch jungen Gemeinde, für deren Prosperität er sich entscheidend engagierte. Während derRevolution 1848 wurde Gierster Hauptmann der neu gegründeten Nationalgarde. Als 1850 die Gemeinde ihre Vertreter selbst wählen durften wurde Gierster zum ersten Bürgermeister von Gaudenzdorf gewählt. Er blieb in dieser Funktion bis 1861.

Gierster spendete die Einrichtung eines Choleraspitals im Ort. Vor der Gründung einer örtlichen Freiwilligen Feuerwehr hatte Gierster in seinem Bräuhaus eine eigene Werkfeuerwehr eingerichtet, die auch der ganzen Gemeinde zur Verfügung stand. 1854 brannte in seinem Hause das erste Gaslicht, eine damals noch neue Technologie, für deren Einführung er eine Vorreiterrolle spielte. In seiner Amtszeit wurde 1855 das Gaudenzdorfer Gaswerk gegründet.
Josef Leopold Gierster liegt auf demMeidlinger Friedhof begraben. 1894 wurde die vormalige Krongasse in Meidling ihm zu Ehren in Gierstergasse umbenannt.
Der k.k. Hofbräumeister und Brauhausbesitzer Gierster hat entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der Gemeinde Gaudenzdorf und damit auch für die Geschichte des 12. Wiener Gemeindebezirkes Meidling, dem Gaudenzdorf 1890 angeschlossen wurde.

Gaudenzdorf

Gaudenzdorf ist ein Bezirksteil des 12. Wiener Gemeindebezirks Meidling und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden. Der Ort war bis 1890/1892 eine selbstständige Gemeinde.

Gaudenzdorf liegt am Wienfluss im Nordosten des Gemeindebezirks. Die Katastralgemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 27,54 ha. Der Grenzverlauf des statistischen Zählbezirks Gaudenzdorf weicht geringfügig von jenem der Katastralgemeinde ab. Im Jahr 2001 hatte der Zählbezirk Gaudenzdorf 3430 Einwohner und insgesamt 275 Gebäude.

Auf dem Gebiet des späteren Gaudenzdorf befand sich einst der Ort Meinhartsdorf, der sich entlang der heutigen Schönbrunner Straße bis zur Längenfeldgasse erstreckte. 1812 entstand am heutigen Gaudenzdorfer Gürtel das Gasthaus „Zum grünen Baum“. 1818 zählte das vor der Hundsturmer Linie gelegene Neu-Meidling bereits 44 Häuser.
Am 24. Januar 1819 wurde dieser Teil der Gemeinde Untermeidling abgetrennt und konstituierte sich als selbständige Gemeinde mit dem Namen Gaudenzdorf. Der Name wurde zu Ehren des Grundherrn, des Klosterneuburger Propstes Gaudentius Andreas Dunkler gewählt. Gaudenzdorf lag damals zwischen der Arndtstraße im Süden und der Diefenbachgasse im Norden. In der Folge entwickelte sich der Ort dynamisch. Über den Wienfluss wurden der Storchensteg und 1831 der Kobingersteg errichtet, die die beiden durch den Fluss getrennten Ortsteile verbanden. 1836 gründete Josef Leopold Gierster ein Brauhaus und einen terrassenförmig angelegten Gasthausgarten mit Tanzsälen, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Im selben Jahr entstand auch die erste Schule des Ortes (heute Schönbrunner Straße 187). Während der Märzrevolution 1848 kam es auch in Gaudenzdorf zu Unruhen. Es bildeten sich Arbeiterversammlungen und am 14. März wurden einige Gastwirte und Tabakläden geplündert. Im Oktober kam es wieder zu Krawallen von Handwerkern und Arbeitern. Schließlich richtete das Infanterie-Regiment Latour unter Graf Colloredo-Mannsfeld beim Hundsturmer Friedhof ein Blutbad unter den Nationalgardisten an.
Die Industrialisierung setzte 1855 mit der Gründung des Gaudenzdorfer Gaswerkes ein. 1856 folgte die Ölfabrik Guttmann und 1857 die Fabrik des Gottlieb Taussig, die Seife und Kerzen herstellte. 1866 wurde die erste Gewerkschaft in Gaudenzdorf von den Gerbern gegründet und es kam zu ersten Streiks. 1870 entstand in der Schönbrunner Straße 189 die zweite Schule Gaudenzdorfs, 1871 in der Haebergasse 1 ein Kindergarten. Von 1873 bis 1921 bestand die Gaudenzdorfer Feuerwehr. Eine Pferdestraßenbahn fuhr seit 1883 von der Hundsturmer Linie nach Schönbrunn durch den Ort, eine zweite querte seit 1885 vom Meidlinger Bahnhof kommend Gaudenzdorf. Seit 1884 fuhr eine Dampftramway von Gaudenzdorf bis Wiener Neudorf.
Wienflussregulierung bei Gaudenzdorf (1894–1898)
1890 wurde das bis dahin selbstständige Gaudenzdorf mit Wirkung vom 1. Jänner 1892 dem 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling angeschlossen. 1905 trennte man den nördlich des Wienflusses gelegenen und bis an die Diefenbachgasse reichenden Ortsteil Neu-Gaudenzdorf ab und schlug ihn dem damaligen 14. Bezirk (heute 15. Bezirk) zu, wodurch ungefähr 20 % der Fläche an Sechshaus verlorengingen.
An den einstigen Ort Gaudenzdorf erinnert heute noch der Straßenname Gaudenzdorfer Gürtel.

Die ersten Bewohner von Gaudenzdorf waren vornehmlich Fischer und Wäscherinnen, die ihr Gewerbe am Wienfluss ausübten. Mit dem Zuzug von Färbern und Gerbern, die ihre Abwässer in den Fluss leiteten, veränderte sich die Bevölkerungsstruktur, denn den früheren Berufen wurde damit die Grundlage entzogen (die Fische starben aus; das Wasser war zum Waschen zu sehr verschmutzt). Aus den Handwerksbetrieben entwickelte sich allmählich eine beginnende Industrialisierung.
Die Entwicklung des nicht einmal 100 Jahre bestehenden Ortes zeigt sich an den Bevölkerungszahlen: 1818 hatte Gaudenzdorf 44 Häuser, 1831 1642 Einwohner und 168 Häuser, 1852 6006 Einwohner und 263 Häuser, 1860 11692 Einwohner und 288 Häuser, 1880 12377 Einwohner und 296 Häuser, 1885 12739 Einwohner und 312 Häuser, und schließlich 1890 12455 Einwohner.

Das Wappen von Gaudenzdorf stellt den Heiligen Johannes von Nepomuk dar. Dieser Heilige wurde deswegen gewählt, weil der Ort am Wasser (Wienfluss) lag und der Gefahr von Überschwemmungen besonders ausgesetzt war. Der Heilige, der meist an Brücken verehrt wurde, sollte vor der Gefahr des Wassers schützen.

 

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